D. Thomas u. a. (Hrsg.): Christian-Muslim Relations

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Titel
Christian-Muslim Relations. A Bibliographical History. Volume 1 (600–900). With Juan Pedro Monferrer Sala, Johannes Pahlitzsch, Mark Swanson, Herman Teule, John Tolan


Herausgeber
Thomas, David; Barbara, Roggema
Erschienen
Leiden 2009: Brill Academic Publishers
Anzahl Seiten
957 S.
Preis
URL
Rezensiert für infoclio.ch und H-Soz-Kult von:
Michele C. Ferrari

Das zweite Buch aus der Reihe «History of Christian-Muslim Relations», das hier besprochen werden soll, stellt den ersten von drei geplanten Bänden über die christlich-muslimischen Beziehungen von den Ursprüngen bis heute dar. Der erste Teil umfasst die Ursprünge der Auseinandersetzung vom späten 6. bis zum Ende des 9. Jahrhunderts. Im ersten Teil (21–114) wird in einer Reihe von Beiträgen die Wahrnehmung und die Rolle der Christen innerhalb verschiedener Kerntexte bzw. Textsammlungen des Islam geschildert: des Koran (Jaakko Hämeen-Anttila, 21–30), der islamischen Exegesis (Claude Gilliot, 31–56), der Sīra des Propheten Mu_ammad (Suleiman A. Mourad, 57–71), der _adītliteratur (David Cook, 73–82), des islamischen Rechts (unterteilt in canon law und Sunnī law. David M. Freidenreich, 83–98 bzw. 99–114). Diese Beiträge stellen eine hervorragende Einführung in die Thematik dar. Der zweite Teil (117–922) besteht aus einer Bibliographie über die Texte (und ihre Autoren), die hauptsächlich über bzw. gegen den jeweiligen Glauben geschrieben wurden, oder die wichtigen Informationen bzw. Urteile enthalten, die die Wahrnehmung des jeweils anderen Glaubens bzw. die Haltung ihm gegenüber veranschaulichen. Es sind alle Sprachen des damaligen Mittelmeerraumes vertreten, von Arabisch bis Lateinisch über Griechisch und Syrisch. Jeder Eintrag besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil ist dem Autor gewidmet: Angaben über Geburts- und Todesdatum und –ort folgt eine Biographie sowie eine kurze Liste von Quellen und Sekundärliteratur, die über den Autor Auskunft geben. Der zweite Teil enthält eine Übersicht über die einschlägigen Werke. Die Einträge sind chronologisch geordnet. Manche Datierung ist indes umstritten, und von einigen Verfassern weiss man nichts, so dass die entsprechenden Teile der Einträge leer bleiben müssen. Eine alphabetische Anordnung wäre vielleicht besser gewesen, aber Namen- und Werkregister am Ende des Buches helfen bei der Suche. Überblicks werke dieser Art sind immer Kritik ausgesetzt. In diesem Falle bemängelt man die doch sehr unterschiedliche Länge der Einträge und der Bibliographien und die unpräzisen Angaben zu den Überlieferungsträgern (die Handschriften sind bedauerlicherweise nicht in einem Register zusammengefasst). Aber insgesamt muss man den Herausgebern dankbar sein, dass sie ein solches Werk in Angriff genommen haben, dessen Ausführlichkeit nichts zu wünschen übrig lässt (es werden sogar Texte verzeichnet, die es vielleicht nie gegeben hat und nur als Karteileichen ihr Unwesen trieben, so bei Peter von Damaskus, 290–292). Kein Forscher, der sich mit den Beziehungen zwischen Christentum und Islam im Frühmittelalter beschäftigt, wird in Zukunft auf den Thomas/Roggema verzichten können.

Zitierweise:
Michele C. Ferrari/Ulisse Cecini: Rezension zu: David Thomas/Barbara Roggema (Hg.), Christian-Muslim Relations. A Bibliographical History. Volume 1 (600–900), With Juan Pedro Monferrer Sala, Johannes Pahlitzsch, Mark Swanson, Herman Teule, John Tolan, Leiden/Boston, Brill, 2009. Zuerst erschienen in: Schweizerische Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte, Vol. 104, 2010, S. 466-467.

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